Anzuchtszeit – Die besten Tipps für die frühe Gemüseanzucht
Es ist Anzuchtszeit, und heute zeige ich euch meine Gemüse-Aussaat im Januar. Ich gebe euch viele praktische Tipps – von der richtigen Saattiefe über die perfekte Temperatur bis hin zur Pflege der Pflanzen. Ich erkläre euch, wie ihr Süßkartoffeln, Kurkuma und Ingwer selbst vorziehen könnt und welche Fehler ihr unbedingt vermeiden solltet!
Inhaltsverzeichnis
Gemüse-Aussaat im Januar: Vorbereitung der Aussaat
Das Wichtigste zuerst: Sucht euch Samen, die früh ausgesät werden können, wie z. B. Porree, Zwiebeln oder Kohlrabi.
Achtet darauf, hochwertige Anzuchterde zu verwenden. Es gibt nichts schlimmeres, als eine minderwertige Anzuchterde, in der sich eure Keimlinge nicht kräftig entwickeln können! Sie ist besonders nährstoffarm, damit die Wurzeln gut wachsen und die Pflanzen kräftig werden.
Die richtigen Aussaatgefäße
Bei der Wahl der Gefäße seid ihr flexibel! Ich nutze gerne diese Quickpotplatten*, die sind platzsparend und praktisch, aber ihr könnt auch upcyceln: Alte Blumentöpfe oder Joghurtbecher oder funktionieren super. Wichtig ist nur, dass die Gefäße unten Löcher haben, damit das Wasser ablaufen kann.
Gemüse-Aussaat im Januar: Die Saattiefe
Jetzt geht’s ans Aussäen! Achtet darauf, die Samen nicht zu tief in die Erde zu legen. Eine Faustregel: So tief, wie der Samen groß ist. Anschließend leicht andrücken und vorsichtig angießen. Aber Vorsicht: Manche Samen sind Lichtkeimer, wie zum Beispiel der Salat und einige Kräuter. Sie dürfen nur sehr dünn mit Erde bedeckt sein, sonst keimen sie nicht.
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Diese Gemüse säe ich im Januar aus
Sommerlauch „Hilari“
Lauch ist eines meiner Lieblingsgemüse, weil er so vielseitig ist. Die Sorte Hilari mag es warm zum keimen, 20° bis 25° sind perfekt. Ich säe die Samen etwa 0,5 bis 1 cm tief aus und bedecke sie leicht mit Erde. Danach gut angießen, und schon sind sie bereit für einen warmen, hellen Platz.
Knollenfenchel „Fenno“
Knollenfenchel ist ein echtes Feinschmeckergemüse. Er keimt bei 20° bis 25°. Ich säe ihn etwas tiefer – etwa 1,5 bis 2 cm. Als kleine Jungpflanze ist er relativ frostresistent, trotzdem ist diese frühe Anzucht bei mir für den geschützten Anbau geplant. Ich pflanze ihn erst später ins Freiland. Fenchel braucht etwas Geduld, aber die Mühe lohnt sich!
Kohlrabi „Lanro“
Für den Kohlrabi versuche ich dieses Jahr die Sorte Lanro. Er keimet bei etwa 18° bis 22° und kommt 0,5 bis 1 cm tief in die Erde. Nach dem Auflaufen sollte er kühl und hell stehen, damit er kompakt bleibt.
Dicke Bohne „Hangdown grünkernig“
Die dicke Bohne ist ein echter Winterprofi. Sie keimt bereits bei 5° bis 10° und wird etwa 3 bis 5 cm tief gelegt. Sie hat einen fiesen Schädling, die schwarze Blattlaus. Ich ziehe sie vor, damit ich im Frühjahr starke Pflanzen habe, die den Läusen gewachsen sind. Denn wenn sie direkt in der Blütezeit die Pflanzen befallen, kann das auch schon mal die komplette Ernte vernichten.
Paprika & Chili
Jetzt kommen die Paprika und Chilis! 🌶️ Bei den Paprika habe ich mir eine Spitzpaprika Sorte Torro Rosso ausgesucht. Sie keimen bei 20° bis 25°, und ich säe sie etwa 1 bis 1,5 cm tief.
Für Chilis – wie die Sorten De Cayenne und Madame Jeanette – sind höhere Temperaturen nötig: 25° bis 28°. Auch sie kommen etwa 1 bis 1,5 cm tief in die Erde.
Ihr könnt sie mit in die Quickpotplatten* aussäen, allerdings kann es passieren, dass die Samen bei kälteren Temperaturen nicht so zuverlässig keimen. Wenn ihr auf Nummer Sicher gehen möchtet, sät sie in ein Extragefäß aus und stellt es ins Warme. Ich habe beides schon ausprobiert und kann aus Erfahrung sagen, dass sie auch bei kälteren Temperaturen immer noch ausreichend gut keimen.
Gemüsezwiebeln, Zwiebeln & Lauchzwiebeln
Wenn ihr im Sommer richtig dicke Zwiebeln ernten möchtet, dann kann ich euch die Voranzucht von Gemüsezwiebeln absolut empfehlen! Ich probiere dieses Jahr die Sorte Yellow Sweet Spanish aus. Bei den normalen Zwiebeln probiere ich die Feinschmeckersorte Rose de Keruel nochmal, die hat letztes Jahr nicht so recht wachsen wollen. Die Sorte Ischikrona baue ich bei den Lauchzwiebeln schon einige Jahre an, und bin bisher immer sehr zufrieden damit.
Ich streue die Samen auf die Erde und drücke sie leicht an. Die Keimtemperatur ist hier bei 15° bis 20°. Sie wachsen schnell und sind ideal für die frühe Ernte.
Die Exoten: Süßkartoffeln, Kurkuma & Ingwer
Jetzt kommen die Exoten! Die Süßkartoffeln lasse ich einfach in einem Glas Wasser mit den Spitzen nach unten stehen. Bald bilden sie dann ihre ersten Wurzeln und die Triebe fangen an zu sprießen. Aus denen werden später die Stecklinge geschnitten. Das zeige ich euch, sobald sie so weit sind.
Ingwer und Kurkuma lege ich mit etwas Wasser in flache Schalen. Die Knospen fangen nach ein paar Wochen an zu schwellen und es entwickelt sich das erste Grün. Wichtig: Beide mögen es warm – mindestens 25° – und brauchen Geduld. Aber die eigene Ernte lohnt sich!
Hier könnt ihr euch mein Video zur Aussaat im Januar anschauen:
Gemüse-Aussaat im Januar: Das richtige Klima schaffen
Für eine erfolgreiche Anzucht braucht ihr das richtige Klima. Die Samen mögen es warm und feucht, aber nicht zu nass.
Ich habe mir für meine Voranzuchten eine Anzuchtstation gebaut, die bei uns im Keller steht. Da haben wir zwischen 12° und 15°. An den Bodengittern habe ich jeweils zwei LED-Panels* zur Beleuchtung befestigt. Wenn die angeschaltet sind, wird es in den oberen Etagen etwas wärmer als in den unteren, so kann ich die Jungpflanzen ihren Temperaturansprüchen entsprechend auf die verschiedenen Etagen aufteilen.
Mit ein paar einfachen Tricks könnt ihr euch schon jetzt auf eine erfolgreiche Gartensaison vorbereiten!
Mein Tipp: Probiert verschiedene Gemüsesorten aus und führt ein Anzuchttagebuch – so lernt ihr jedes Jahr dazu.
Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Start in die Gartensaison 2025!
„Geh raus, buddel in der Erde, und pflanz Dein eigenes Stück Gartenglück!“
Eure Maren