Pflanzen & Direktsaaten im März

Die ersten Jungpflanzen in der Anzuchtstation sind jetzt groß genug um ausgepflanzt zu werden und auch der Boden wärmt sich langsam ein wenig auf, sodass ich jetzt auch schon die ersten Direktsaaten mache.

Vorbereitung durch Abhärten

Bevor die Jungpflanzen in die Erde kommen, müssen sie zunächst abgehärtet werden. Sie kommen frisch aus der Anzuchtstation und sind noch nicht an Wind und Wetter gewöhnt. Wenn ich sie so auspflanzen würde, würden sie einen Sonnenbrand bekommen und höchstwahrscheinlich kaputt gehen. Da habe ich in den ersten Jahren eine Menge Lehrgeld zahlen müssen.

Ich stelle sie dafür eine Woche lang jeden Tag auf den Balkon, erst 15 Minuten in den Schatten, am nächsten Tag schon 30 Minuten, dann eine halbe Stunde in die Sonne und so steigere ich das eine Woche lang. Am Ende dieser Woche sind sie dann so angepasst, dass ich sie mit gutem Gewissen auspflanzen kann. 

Geschützter Anbau

Folientunnel

Mitte März beginne ich mit den ersten Planzungen. Angefangen habe ich im Folientunnel, da sind schon die ersten Eichblatt- und Kopfsalate eingezogen. Bevor ich sie gepflanzt habe, habe ich den Boden mit der Pendelhacke aufgelockert und das keimende Unkraut entfernt.

GemüseSortePflanztiefe (cm)Pflanzabstand (cm)
EichblattsalatTill0,5-1 über Bodenniveau30×30
KopfsalatAugsburger, Maikönig0,5-1 über Bodenniveau30×30

Frühbeet

Geschützt an meiner Gartenhütte stehen zwei Hochbeete, die sich mit einem Frühbeetdeckel abdecken lassen. In eines davon habe ich dieses Jahr den Knollenfenchel gepflanzt. Bis zu dem Zeitpunkt an dem er seine Knolle bildet, ist er relativ frostfest. Hat sich die Knolle allerdings schon gebildet und es gibt einen Kälteimpuls, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass er direkt in die Blüte geht. Wenn es jetzt also nochmal Frost geben sollte, hat er immerhin einen gewissen Schutz.

GemüseSortePflanztiefe (cm)Pflanzabstand (cm)
KnollenfenchelFenno0,5-1 über Bodenniveau30×30

Freilandbeet mit Kälteschutz

Auch in die Freilandbeete habe ich schon die ersten Kulturen gepflanzt, verschiedene Salate und Kohlrabi. Hier ist es ganz ähnlich wie beim Knollenfenchel, auch Kohlrabi neigt zum Schossen wenn er einen Kälteimpuls bekommt. Um trotzdem schon früher ernten zu können, habe ich ein „Minigewächshaus“ aus Gestängen und Resten meines Folientunnelfolie gebaut, in dem er geschützt wachsen kann.

GemüseSortePflanztiefe (cm)Pflanzabstand (cm)
KohlrabiDelikateß Blauer0,5-1 über Bodenniveau30×30
KopfsalatMaikönig0,5-1 über Bodenniveau30×30
LollosalatRossa0,5-1 über Bodenniveau30×30

Anders als im Folientunnel, bekommen die Salate hier jetzt schon einen mechanischen Schneckenschutz von mir. Dazu verwende ich Schneckenkragen*, die werden vorsichtig um die Pflanze herum in den Boden gesteckt. Schnecken können nicht über Kopf kriechen, sie fallen runter und kommen so nicht an die Jungpflanzen. Das erspart die Anwendung von Schneckenkorn, denn das möchte ich in meinem Garten nicht verwenden. Außerdem entsteht so gleich ein toller Gießrand, in dem das Wasser nicht wegfließen kann.

Freiland

Eine echt harte Nuss ist der frühe Porree. Die Jungpflanzen habe ich direkt ins Freiland gepflanzt, sie brauchen in diesem Stadium keinen besonderen Schutz vor Kälte. Ich pflanze sie gerne etwa 5 bis 10cm tief in die Erde, so stehen die Pflanzen stabil und das untere Stück bleibt im Boden weiß und zart.

GemüseSortePflanztiefe (cm)Pflanzabstand (cm)
PorreeHilari5-10 tiefer setzen30×15

Direktsaaten

Wir können im März aber nicht nur Pflanzen, sondern auch schon einige Direktsaaten erledigen! Wichtig ist dabei, dass die Beeterde unkrautfrei und feinkrümelig ist, dann können sie Saatkörner besonders gut keimen.

Hülsenfrüchte

GemüseSorteKeimdauer ca. (Tage)Reihenabstand (cm)Kornabstand (cm)
MarkerbseAmbassador8-14353-5
ZuckerschoteAmbrosia8-14353-5

Wurzelgemüse

Bei feinem Saatgut wie dem von Möhren und Wurzelpetersilie achte ich kaum auf den Kornabstand, da es kaum möglich ist die kleinen Samenkörner einzeln in die Erde zu säen. Möhren haben eine sehr lange Keimdauer, das kann gut und gerne 4 Wochen dauern. Viele Gärtner säen deshalb Radieschen direkt mit in die Saatrille, die keimen sehr schnell und zeigen an, wo die Möhrenreihe später wachsen wird. Du kannst das gerne mal ausprobieren!

GemüseSorteKeimdauer (Tage)Reihenabstand (cm)
MöhreRote Riesen16-2830×5
MöhreNantaise 216-2830×5
WurzelpetersilieHalblange 14-2830×5

Wenn Wenn die Saat aufgegangen ist und die jungen Pflanzen aus der Erde schauen, dünne ich sie auf etwa 4 bis 5cm aus und lasse nur die kräftigsten Pflanzen stehen. Wenn man sie zu eng stehen lässt, bleiben die Wurzeln meist kleiner und entwickeln sich nicht so gut.

Bodenpflege = Pflanzenpflege

„Eine gesunde Pflanze wächst in einem gesunden Boden!“

Unsere Gemüsepflanzen haben einen sehr komplexen Stoffwechsel. Sie nehmen nicht nur Nährstoffe aus dem Boden auf und müssen atmen, sie geben auch Ausscheidungen ab und gehen Partnerschaften mit Bodenlebewesen wie Pilzen, Bakterien und vielem mehr ein. Erst dieser Zusammenschluss führt dazu, das sie sich sich optimal entwickeln können und auch robust gegen Schädlinge werden.

Deswegen mulche ich meine Beete. Unter dem Mulchmaterial bleibt die Erde feucht und locker, Pilze und Bodenlebewesen können sich gut entwickeln und auch Nährstoffe können durch starke Wurzeln viel besser aufgenommen werden.

Mulchmaterialien

Ich habe in den letzten Jahren viele verschiedene Mulchtechniken und -materialien ausprobiert. Von Holzhackschnitzeln über Stroh zu Mulchfolien, nichts davon hat sich bei mir so wirklich bewährt. Das Gängigste ist, den eigenen Rasenschnitt zu verwenden. Der fällt beim Mähen als Nebenprodukt kostenlos ab. Er dient den Bodenlebewesen als Futter und gibt nach und nach Stickstoff zur Düngung ab. Wirklich eine super Sache! Einen Nachteil hat er allerdings, er zersetzt sich schnell, beinhaltet Unkrautsamen und im Sommer habe ich nicht im Ansatz genug davon, um meine Beete bedecken zu können. 

Meine Lösung

Letztes Jahr habe ich mir auf der Suche nach einer Alternative eine Bio-Mulchfaser bei Sonnenerde bestellt und sie versuchsweise auf zwei Beeten ausgebracht. Sie besteht aus den Gärresten einer Biogasanlage, in der ausschließlich Bio Rindermist verarbeitet wird. Das Ergebnis hat mich mehr als überrascht! Meine Grünkohlpflanzen sind deutlich kräftiger gewachsen, und bereits nach einigen Wochen konnte ich Pilzfäden unter und in der Bio-Mulchfaser erkennen. Ein richtiges Qualitätszeichen!

Die Erde war und ist total locker und feucht darunter, viel mehr als ich davor erwartet habe. Kurzum habe ich Kontakt zu Sonnenerde aufgenommen und ein ganzes Bigpack dieser Mulchfaser zur Verfügung gestellt bekommen. Darüber habe ich mich riesig gefreut, denn gekauft hätte ich es so oder so.

Werbung aus Überzeugung

Es ist mir eine Herzensangelegenheit Dir realistische Einblicke und Tipps zum Gemüseanbau zu geben und somit einen echten Mehrwert zu bieten, ohne Dir irgendwelchen Firlefanz zu verkaufen. Deswegen bin ich so glücklich über meine Entdeckung!

Wenn Du vor den selben Herausforderungen beim Thema Mulchen und Mulchmaterialbeschaffung stehst, dann kann ich Dir diese Bio-Mulchfaser wirklich aus vollem Herzen und mit guten Gewissen empfehlen!

Solltest Du skeptisch sein: Ich verdiene keinen Cent daran, wenn Du die Bio-Mulchfaser über meine Verlinkung kaufst! Es geht mir einzig und allein darum, meine Erfahrung mit Dir zu teilen, weil ich von dem Ergebnis überzeugt bin!

Fazit

Ich freue mich riesig, denn mittlerweile sind viele Gemüse gepflanzt und neue Samen in der Erde! Wenn auch Du im März schon Deine eigenen Jungpflanzen in den Garten setzen möchtest, dann möchte ich Dir ein paar Tipps dazu geben:

  1. Achte auf Sorten, die für den frühen Anbau geeignet sind
  2. Härte Deine Pflanzen vorher gut ab
  3. Schütze empfindliche Kulturen wie Kohlrabi und Fenchel zusätzlich vor Kälteeinbrüchen
  4. Lass Dich nicht entmutigen, wenn mal etwas daneben geht

Auch wenn die Natur im Augenblick mit einer wunderschönen Forsythien- und Magnolienblüte zum Träumen einlädt, es ist immer noch „erst“ Frühling. Niemand weiß wie sich die Wetterlage im Frühjahr entwickelt. Es kann gut sein, dass nochmal ein ausdauernder Frost kommt, der die Jungpflanzen erfrieren lässt. Wenn Du bereit bist dieses Risiko einzugehen -super! Wenn nicht, dann warte einfach noch vier Wochen ab und setze Deine Jungpflanzen dann in die Beete.

Gibt es etwas Schöneres, als das erwachende Leben im März zu beobachten?

„Geh raus, buddel in der Erde, und pflanz Dein eigenes Stück Gartenglück!

Deine Maren

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