Rückblick auf den Garten im April 2023

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April, April, macht was er will!
Heute möchte ich einen kleinen Rückblick auf das Gartengeschehen im diesjährigen April wagen. 
Welche Pflanzen sind schon in die Beete umgezogen? Was hat bisher richtig gut geklappt und was nicht? Gab es schon die ersten jungen Gemüse zu ernten und was gab es im Garten sonst noch zu erledigen?

Gartenarbeiten im April

Im April geht es im Garten so richtig los! Viele Gemüsesamen können ins Freie gesät werden, Erdbeeren möchten nach ihrer Blüte mit Stroh gemulcht werden und die frisch gekeimten Direktsaaten aus dem März freuen sich über gute Pflege. Wenn sie sehr dicht nebeneinander aufgegangen sind, kann man sie auf den empfohlenen Pflanzenabstand ausdünnen, so können sich die jungen Pflänzchen optimal entwickeln. Andere Aussaaten werden pikiert und in einzelne Pflanztöpfchen umgesetzt, bei Bedarf mit einem Vlies vor Kälte geschützt. Meine Anzuchtstation lüfte ich außerdem regelmäßig gründlich durch, die Bewegung der Blätter durch den Wind regt eine gute Wurzelbildung an. In den Beeten bin ich hauptsächlich damit beschäftigt, dass junge Unkraut mit der Pendelhacke in Grenzen zu halten. Wenn man da von Anfang an gut hinterher ist, erspart man sich im Laufe des Jahres eine Menge Arbeit 

Voranzucht & Direktsaaten

In der geschützten Voranzucht im Haus habe ich Weißkohl, Kohlrabi, und verschiedene Salate in Quickpot-Platten ausgesät. Buschbohnen, Zucchinis, Kürbis und Schlangengurken sind direkt in größere Pflanztöpfchen gekommen, sie brauchen von Anfang an mehr Platz und reagieren ziemlich empfindlich auf’s Pikieren.

Per Direktsaat kamen das Bohnenkraut und verschiedene Blumen wie Tagetes, Kamille und Ringelblumen in die Beete, die dürfen in meiner Mischkultur einfach nicht fehlen.

Und auch für die Frühkartoffeln war es endlich so weit: Ich habe sie in tiefe Pflanzlöcher gesetzt, und sobald das erste Grün ihrer Blätter aus der Erde schaut werden sie erneut mit Erde zugedeckt und angehäufelt. Das regt zusätzliches Wurzelwachstum und die Kartoffelbildung an.In meinen Frühbeetkästen habe ich ein Experiment gestartet. Dort sind in den letzten Jahren fast nur Starkzehrer und immer ähnliche Pflanzen gewachsen, was auf Dauer nicht förderlich für die Bodengesundheit ist. Deswegen habe ich dieses Jahr bereits im April Linsen gesät und Stangenbohnen gesteckt. Das kann gut gehen – muss es aber nicht. Linsen und Bohnen sind überhaupt nicht Frosttolerant und werden im Normalfall nicht vor den Eisheiligen Mitte Mai ausgepflanzt. Bei uns gab es letztes Jahr am 11. April den letzten Nachtfrost, also war ich der Bodengesundheit zuliebe mutig. Ins Freiland hätte ich sie nicht gesetzt, jedoch haben die Frühbeete immerhin Deckel, die man bei Kälte schließen kann, und auch eine warme Gießkanne kann in einer kalten Nacht einiges abpuffern. Lassen wir uns also einfach überraschen 

Auspflanzen

Endlich konnte ich auch die ersten selbst vorgezogenen Jungpflanzen in die Beete setzen. Oft erledige ich das schon im März, aber dieses Frühjahr ist das Wetter deutlich kühler wie in den letzten Jahren, und so hat sich das Auspflanzen um ein paar Wochen verschoben. Ausgepflanzt habe ich unter anderem verschiedene Kohlsorten wie den Kohlrabi, den Brokkoli, den Wirsing und den Rotkohl, sowie die Zwiebeln, die Frühlingszwiebeln, die Gemüsezwiebeln und den Porree. Auch sind einige Fenchel- und verschiedene Salatpflanzen in die Beete gezogen.

Gartentiere und Insekten unterstützen 

Mit dem Frühling kommt auch das Leben wieder zurück, es herrscht buntes Treiben im Gemüsegarten! Um die Artenvielfalt in meinem Garten zu fördern habe ich verschiedene Ansätze, denn Artenvielfalt lohnt sich! Je größer die Anzahl an verschiedenen Mitbewohnern im Garten ist, desto größer ist auch deren Appetit – nicht zuletzt auch auf die für uns so lästigen Schädlinge! Eine echte Win-Win-Situation also, denn Mensch und Tier können so gegenseitig voneinander profitieren.

Ein relativ einfacher Ansatz ist das Anlegen einer kleinen Totholzecke, in der viele Insekten ein Zuhause finden können. Dafür habe ich einfach die größeren Äste nach dem Obstbaumschnitt auf einen Haufen an der Hüttenwand gestapelt, wo sie einigermaßen vor Wind und Regen geschützt sind. 

Ein weiteres Paradies für allerlei Gartenbewohner ist der offene Komposthaufen. Hier tummeln sich regelmäßig ganze Eidechsen- und Weinbergschneckenfamilien, sowie eine Unmenge an verschiedenen Käfern und anderen Insekten. 

Auch lohnt es sich total die Vögel im eigenen Garten zu unterstützen, denn sie und vor allem ihr Nachwuchs haben einen schier nicht enden wollenden Appetit auf allerlei Insekten, die uns sonst unser Gemüse streitig machen würden. Ich habe dafür einen Nistkasten und einen Futterspender im Garten aufgehängt. Ein bisschen schmunzeln muss ich zwar immer wieder, denn weder Amsel noch Meise hat jemals den Nistkasten verwendet, dafür freuen sie sich sichtlich über das unkompliziert zu erreichende Futter und lassen mich dafür einen Blick in ihre selbstgebauten Nester an meiner Gartenhütte werfen. Wirklich niedlich die frisch geschlüpften kleinen Vogelbabys!

Der Obstgarten im April

Im Obstgarten ist im April schon so einiges los. Kirsche und Zwetschge stehen in voller Blüte und auch der Apfel steht schon in den Startlöchern. Es summt und brummt ganz herrlich in den Bäumen, und ein wunderbarer Frühlingsduft liegt in der Luft. Dieses Jahr hatten wir mit den Frösten zur Blüte großes Glück, allerdings waren auf Grund der niedrigen Temperaturen auch weniger Insekten zum Bestäuben unterwegs. In ein paar Wochen werden wir mehr über die zu erwartende Erntemenge wissen.

Die im März gepflanzten Erdbeeren (Sorten: Mieze Schindler, Korona und Mara des Bois) sind gut angewachsen und entwickeln ein kräftiges Blattwerk. Außerdem haben sie sogar schon die ersten kleinen Blüten ausgebildet. Die Mara des Bois gehört im Übrigen zu den immertragenden Erdbeeren und kann die ganze Saison über beerntet werden, während die Mieze Schindler nur weibliche Blüten besitzt und immer eine zweite Sorte für die Befruchtung in ihrer Nachbarschaft haben sollte. 

Auch habe ich es endlich geschafft, meine Jostabeeren zu setzen! Die Stecklinge habe ich im letzten Herbst von meiner Gartennachbarin bekommen und den Winter über in einem Eimer mit Wasser im Folientunnel stehen lassen. Sie haben über die Zeit kräftige Wurzeln entwickelt und konnten jetzt endlich eingepflanzt werden. Die Pflanzlöcher haben einen Durchmesser von etwa 30cm und sind ebenso tief. Die ausgehobene Erde habe ich zu 50% mit meiner Komposterde gemischt und die Jostabeeren damit zugedeckt. Für die Stabilität hat jede Pflanze noch einen Bambusstab mit in das Pflanzloch bekommen, an dem ich sie abschließend festgebunden habe. 

Die Ernte

Endlich kommt das Frühjahr so richtig in Schwung und der Garten versorgt uns wieder mit vielen verschiedenen Köstlichkeiten. Ich konnte die ersten kleinen Radieschen ernten, ebenso jungen Spinat, Winterportulak und frischen Blattsalat. Aus dem Vorjahr steht noch etwas Winterlauch in den Beeten und die ersten Kräuter,  wie Petersilie und Schnittlauch, können auch schon beerntet werden. 

Was nicht so ganz geklappt hat…

Kaum eine Woche nachdem ich die Wirsingpflanzen gesetzt hatte, haben sich zahlreiche kleine schwarze Schnecken über sie hergemacht und nur 3 von 8 Pflanzen übrig gelassen. Trotz Schneckenkragen sind sie an die Jungpflanzen gekommen, und als ich genauer hingesehen habe war mir auch klar, wie sie das geschafft haben. Die Schneckenkragen halten zwar die Schnecken von außen ab, kleine Schnecken die sich jedoch noch in der Erde befinden können beim Setzen der Kragen im Inneren jedoch eingeschlossen werden und finden dann ein wahres „Futter-Paradies“ vor.

Auch die Radieschen haben sie so gut wie dem Erdboden gleichgemacht, und was die Schnecken nicht erwischt haben, das haben die Erdflöhe dann durchlöchert.  

Jedes Jahr kämpfe ich aufs Neue mit mir, ob ich nun dieses Eisen-3 Schneckenkorn verwende oder nicht, und entscheide mich dann jedoch immer wieder entschieden dagegen. Ich möchte einfach kein Gift in meinem Garten ausbringen – und basta! 

Fazit

Ein ganz normaler April 

Wenn ich mich so recht entsinne, dann war dieser April genau so kühl, windig und durchwachsen wie ich ihn von vor 2018 kenne. 2018 war das erste Jahr, in dem ich tatsächlich schon im Februar im T-shirtdas Gewächshaus vorbereiten konnte und es dann auch bis auf kleine Ausreißer durchweg warm blieb. Ich bin wohl schlichtweg ein wenig verwöhnt von den letzten Jahren J Das fällt mir auch beim Thema Voranzucht auf. Durch das typische Aprilwetter konnten einige Pflanzen im März noch nicht ausgepflanzt werden und ein großer Teil der Direktsaaten ist auch noch nicht aufgegangen. In den letzten Jahren hat sich ganz versteckt ein Automatismus eingeschlichen, sodass ich alles immer ein wenig früher ausgesät habe, und dieses Jahr standen dann massenhaft Pflanzen im März bereit, die ich nun erst im April auspflanzen konnte. Man steckt einfach nicht drin, jedes Jahr entwickelt sich anders, es hätte auch richtig gut aufgehen können. Für die Zukunft nehme ich aus diesem April mit, dass ich die Voranzucht insgesamt doch vielleicht wieder etwas nach hinten verschiebe und mich auch weiterhin vermehrt auf die Direktsaaten konzentrieren möchte, anstatt im

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